Betriebsratswahlen 2022
Betriebsrats-
wahlen 2022
Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, noch Kandidatinnen gewünscht
Ob in Betrieben, Landesbezirken und Netzwerken, überall werden Kandidat*innen gesucht, angesprochen, vorbereitet. Besonders Frauen sind hier erwünscht – sind sie doch aktuell in den meisten BR-Gremien noch unterrepräsentiert. Die Arbeit im Betriebsrat ist sehr facetten- und abwechslungsreich: Sie reicht etwa von Arbeitszeitfragen bis Qualifizierung. Im Team werden bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für alle Kolleg*innen im Betrieb gestaltet.
„Demokratie leben, heißt: mitmachen und mitgestalten. Eine hohe Wahlbeteiligung stärkt den Betriebsrat. Sie haben es in der Hand – als Wähler*in oder als Kandidat*in.“
Zitate aus der IGBCE Wahlwerbung
Vielfältige Aktivitäten in den Landesbezirken
Während der Landesbezirksfrauenausschuss Westfalen (Katrin Locker) mit Veranstaltungen wie dem „digitalen Feierabend“ neue Kandidatinnen begrüßt und auf die Aufgaben vorbereitet, organisiert der Landesbezirksfrauenausschuss Nordost (Sabine Apostel) die Multiplikatorinnen-Schulung „Betriebsrätinnen akquirieren neue Kandidatinnen“. Der Landesbezirksfrauenausschuss Nordrhein (Marie-Agnes Kratz) bietet ein digitales Workshop-Format zum Thema und ein Mentoring-Programm für neu gewählte Kolleginnen an, und der Landesbezirksfrauenausschuss Nord (Stefanie Lardy) widmet sich in seiner März-Sitzung dem Schwerpunkt Betriebsratswahl. Der Landesbezirk Bayern (Julian Liebner) hat eine digitale Konferenz für Betriebsrätinnen und Kandidatinnen durchgeführt.
Mehr Frauen in den Betriebsrat
Wirksamer Einsatz für Kolleginnen und Kollegen
Diejenigen, die bereits aktiv in der Arbeit „drinstecken“, möchten auch andere Frauen motivieren, für den Betriebsrat zu kandidieren: „Das ist genau das Richtige für mich, ich möchte gern weitermachen“, sagt beispielsweise die 28-jährige Miriam Herrmann, Schulungsmanagerin bei Evonik in Hanau, nach ihrer ersten Amtszeit. Sie setzt sich gern für die unterschiedlichen Belange der Kolleginnen und Kollegen ein, seien es Azubis, junge Mütter, Familien oder auch Ältere, die vor dem Ruhestand stehen.
Gleichberechtigte Vertretung, gerechte Entgelte
Bei der Betriebsratswahl muss das Geschlecht, das im Betrieb die Minderheit darstellt, mindestens gemäß ihrem Anteil an der Belegschaft im Betriebsrat vertreten sein. Diese Regelung hat Frauen in männerdominierten Betrieben geholfen, den Weg in den Betriebsrat zu finden. Doch es bleibt genug in Sachen Gleichberechtigung zu tun: Beispielsweise bietet das Entgelttransparenzgesetz zwar die Möglichkeit, sich Klarheit über Höhe der Entlohnung bei gleicher Tätigkeit zu verschaffen, jedoch gibt es keinen Automatismus, dass der Arbeitgeber in einem solchen Fall die Diskriminierung zu beseitigen hat; können Betriebsräte direkt bei der Einstellung oder der Neubesetzung von Stellen darüber wachen, dass der Grundsatz der Entgeltgleichheit eingehalten wird. Bei der Einstellung und Neubesetzung können Betriebsräte darüber wachen, dass der Grundsatz der Entgeltgleichheit eingehalten wird.
Tarifbindung und gewerkschaftlicher Zusammenhalt
Die betrieblichen Interessenvertretungen setzen sich außerdem für Tarifverträge ein, denn damit fällt die Einkommenskluft zwischen Frauen und Männern um durchschnittlich 10 Prozent geringer aus. Noch ein weiteres Plus: Weibliche Beschäftigte, die tariflich bezahlt werden, erhalten fast ein Viertel mehr Entgelt als in Betrieben ohne Tarifvertrag.
Sicher ist auch: Wer sich mit der IGBCE auf neues Terrain wagt, wird unterstützt. Alle neuen Betriebsrät*innen erhalten Schulungen, und ihnen steht ein Netzwerk von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen mit Rat und Tat zur Seite.
„Das gemeinsame Ziel heißt ‚Gute Arbeit‘. Betriebsrät*innen setzen sich deshalb ein:
- für Transparenz bei Eingruppierungen und eine faire Entlohnung,
- für Perspektiven im Beruf, sichere Aus- und Weiterbildung und bessere Aufstiegschancen,
- für familienorientierte Arbeitszeiten und eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Privatem,
- für bessere Arbeitsbedingungen – vom Arbeits- und Gesundheitsschutz bis zur Entwicklung von alter(n)sgerechten Arbeitsplätzen.“
Zitat aus der IGBCE Wahlwerbung
Statements zur BR-Wahl
„Ich kandidiere für den Betriebsrat, weil ich Einfluss darauf nehmen möchte, selbstbestimmte, aber auch klar geregelte Arbeitsplätze mitzugestalten sowie eine Arbeitsumgebung zu fördern, die frei ist von Diskriminierung und Intoleranz. Nichts ist selbstverständlich, jede positive Veränderung ist ein Weg, den wir erst einmal anfangen müssen, zu gehen. Gemeinsam erreichen wir mehr und das treibt mich an!“
„Meine Motivation für die Kandidatur als Betriebsrätin: Ich will bei der Umsetzung der Tarifabschlüsse in gute Betriebsvereinbarungen mitgestalten und die Inhalte dieser Vereinbarungen in die Belegschaft bringen, sei es das Langzeitkonto, die betriebliche Altersversorgung oder die Pflegezusatzversicherung 'CareFlex Chemie'. Nur wenn ich weiß, was mir zusteht, kann ich es auch einfordern.“