Frauen im BR-Gremium

Spotlight: Frauen im BR-Gremium

Liebe Kolleg*innen,

Karin Erhard
Mitglied des geschäftsführenden
Hauptvorstandes
der IGBCE

Foto: Nicole Strasser

der 8. März, der Internationale Frauentag, ist unser Tag. Heute geht es um uns und „unsere“ Themen. Heute erfolgt die jährliche Analyse, wie es um die tatsächliche Gleichstellung von Männern und Frauen bestellt ist. Auch in diesem Jahr gibt es etwas Licht, aber leider auch noch viel Schatten. Es gibt weiterhin viel zu tun. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes verdienen Frauen in Deutschland ca. 18 Prozent weniger als Männer. Rechnen wir den Wert von 18 Prozent in Tage um, arbeiten Frauen vom 1. Januar an 66 Tage umsonst. Deshalb fand der Equal Pay Day in diesem Jahr am 7. März statt. Wir müssen diese Entgeltlücke endlich schließen, die durch schlechter bezahlte Jobs, weniger Frauen in Führungspositionen und durch häufige Teilzeitarbeit und Minijobs nur sehr langsam kleiner wird.

Schauen wir auf die Verteilung der Sorgearbeit – der sogenannten „Care-Arbeit“ – in unserem Land, dann sehen wir auch hier viel Schatten: Care-Arbeit ist überwiegend „unsichtbare Arbeit“, die nicht bezahlt, aber jeden Tag zum größten Teil von Frauen zusätzlich zum Job erledigt wird. Kindererziehung, kochen, putzen und die Pflege von Angehörigen ist Care-Arbeit. Sie wird, genau wie der Schalttag 29. Februar, oft übergangen. Daher findet der Equal Care Day am 29. Februar in Schaltjahren und in allen anderen Jahren am 1. März statt. Wir müssen auch hier einen gesellschaftlichen Ausgleich schaffen.

Aber es gibt auch Licht, liebe Kolleginnen: Die BR-Wahlen sind gerade gestartet, und damit ist für alle Frauen die Möglichkeit verbunden, aktiv im Betrieb daran mitzuarbeiten, neue Wirklichkeiten zu schaffen und die Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen konkret zu verbessern. Wir wollen erreichen, dass die IGBCE-Betriebsrät*innen stärker werden und der Organisationsgrad der IGBCE bei den Betriebsräten insgesamt steigt. Dazu ist es notwendig, dass wir überzeugende Betriebsratskandidat*innen gewinnen und insbesondere mehr weibliche Beschäftigte von einer Kandidatur überzeugen können. Wenn es in der konstituierenden BR-Sitzung dann um die Wahl der BR-Vorsitzenden geht, sollten auch hier möglichst viele Frauen in Führung kommen und damit Vorbild für andere werden.

Meine Erwartung und meine Hoffnung sind, dass möglichst viele Frauen kandidieren und gewählt werden. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Betriebsratsgremien weiblicher werden!

Glück auf,

Eure Karin Erhard

Karin Erhard
Mitglied des geschäftsführenden
Hauptvorstandes der IGBCE