Neue Strategie zur Gewinnung
von Betriebsrats-Kandidatinnen
Landesbezirk Bayern initiiert erfolgreich Frauen-Konferenzen
Unter dem Motto „Weibliche Perspektive gesucht“ lud der Landesbezirk Bayern im Januar zu einer Konferenz für potentielle Betriebsrats-Kandidatinnen ein. Etwa 25 Frauen folgten der Einladung und informierten sich darüber, was als gewählte Betriebsrätinnen auf sie zukommen würde.
Die samstägliche Halbtagesveranstaltung entwickelte sich zu einem Forum für Information, Austausch und, ganz wichtig, Netzwerkarbeit. Unter den Angemeldeten waren auch einige Frauen, die bereits als Betriebsrätinnen Erfahrung gesammelt haben. „Es war eine sehr gute Mischung“, erinnert sich Julian Liebner, Gewerkschaftssekretär im Landesbezirk Bayern.
Impulse von der „Basis“
Liebner als Landesfrauensekretär nahm die Idee zur Konferenz von den Kolleginnen Marlis Mergenthal, Bezirk Mainfranken und Iris Schopper, Bezirk Nordostbayern auf. Die Impulse kamen aus den jeweiligen Bezirksfrauenausschüssen, die sich aufgrund der räumlichen Nähe und ähnlicher Themen gern besser vernetzen wollten. Daraus wiederum entstand der Wunsch, den gesamten Landesbezirk durch Vernetzungsarbeit zu stärken. Da die Betriebsratswahlen anstanden, war es naheliegend mit diesem Thema zu starten. Als Dreier-Team planten und organisierten Marlis Mergenthal, Iris Schopper und Julian Liebner die Veranstaltungsreihe und brachten die Werbung auf unterschiedlichen Kanälen digital und persönlich an die Zielgruppe.
Intensiv im Austausch
Auf die Konferenz im Januar folgten zwei digitale Austausch-Treffen und am 8./9. Juli 2022 ein weiteres in Präsenz. „Das haben wir BR 0 genannt, weil es noch vor den eigentlichen Fortbildungsblöcken Betriebsrat 1, 2 und 3 angesiedelt ist.“, erklärt Liebner.
Hier erhielten die frisch oder erneut gewählten Betriebsrätinnen die Möglichkeit sich zu ersten Fragen und Erfahrungen auszutauschen und untereinander zu netzwerken. Auch dieses Angebot wurde gut angenommen. Ein echter Mehrwert für ihre Arbeit sei, so die Resonanz der Frauen, das Training zur Frage „Wie präsentiere ich mich vor einer Gruppe?“ gewesen, bei dem zwei Trainerinnen mit den Teilnehmerinnen praktische Übungen machten.
Gelungene Premiere wird fortgesetzt
Das Fazit, das Mergenthal, Schopper und Liebner ziehen: Eine gelungene Premiere mit sehr guter Reichweite zu noch nicht organisierten Frauen und durchweg positiver Resonanz der Teilnehmerinnen. Fast alle Teilnehmerinnen der Pilot-Veranstaltung im Januar seien Betriebsrätinnen geworden, so Liebner. „Die Herangehensweise hat sich gelohnt. Wir werden eine ähnliche Strategie für die Vertrauensleute-Wahl 2024 fahren, die ja sozusagen die Vorstufe für die nächste Betriebsratswahl ist, und insgesamt mehr Anlässe für Vernetzung schaffen.“