„Lasst uns die Vielfalt feiern“
Hannover, Diversity-Tag und Christopher Street Day zelebrieren die Vielfalt in der Gesellschaft
Unter dem Motto „Celebrate Diversity“ haben Ende Mai am 10. Diversity-Tag bundesweit mehr als 3000 Veranstaltungen stattgefunden, um das Jubiläum zu feiern. In der Hauptverwaltung der IGBCE diskutierten drei Teilnehmer*innen einer Talkrunde über das Thema und gaben dem Publikum sehr persönliche Einsichten.
Eine davon war Nathalie Niemuth. Mit 42 fasste sie den Mut zum „Outing“ und lebt seitdem nicht mehr als Mann, sondern als Frau. „In dem Moment fing ich an, das Leben auch lebenswert zu finden“, sagte sie.
Das Outing in ihrem Betrieb aus der Chemiebranche akzeptierte nicht jede*r ihrer Kolleg*innen. Es kam vor, dass sie nicht als Frau, sondern als „es“ angesprochen wurde. Mit der Zeit musste sie dem nicht mehr selbst widersprechen, sondern andere Mitarbeiter*innen wiesen die Person zurecht. „Dann denke ich: Ein bisschen was hast du schon erreicht“, freute sich die ehrenamtliche Richterin am Landesarbeitsgericht.
„Im Betrieb haben wir Möglichkeiten, gemeinsam mit den Interessenvertretungen den Wandel und die Unternehmensphilosophien aktiv mitzugestalten“, machte Karin Erhard, Mitglied im geschäftsführenden Hauptvorstand der IGBCE, anlässlich des Diversity-Tags klar. Mit Richtlinien und Betriebsvereinbarungen gelinge es, klare Grenzen zu stecken und Unternehmen in die Pflicht zu nehmen, so Erhard.
Gegen Diskriminierung im Arbeitsleben setzten Anfang Juni zahlreiche IGBCE-Mitglieder ein Zeichen beim Christopher Street Day in Hannover. Zwei Kolleginnen der Abteilung Frauen/Diversity sprachen auf der Bühne zum Publikum. „Wir wollen, dass alle Menschen dieselben Chancen haben – unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung – und dafür stehen wir ein“, sagte Stefanie Taxweiler, IGBCE-Gewerkschaftssekretärin. Insgesamt zeigten gut 11.500 Teilnehmer*innen Flagge für mehr Vielfalt in der Gesellschaft und zogen gemeinsam durch die Innenstadt.