DIGITALISIERUNG

Interview: Ilona Meier

Gleichstellungsbericht Digitalisierung

Gleichstellungs-
bericht
Digitalisierung

Im Gespräch mit Ilona Meier, stellvertretende Vorsitzende des Bundesfrauenausschusses

Ilona Meier
stellvertretende Vorsitzende des Bundesfrauenausschusses

Foto: Kai-Uwe Knooth

Herzlichen Glückwunsch zur Wiederwahl als stellvertretende Vorsitzende des Bundesfrauenausschusses!

Danke, ich freue mich sehr, dass mir die Kolleginnen ein weiteres Mal das Vertrauen ausgesprochen haben.

In der neuen Amtszeit wirst du das Torwand-Thema deines Landesbezirks, Digitalisierung, weiterverfolgen?

Ja, genau. Das Thema ist nach wie vor sehr wichtig und präsent. Gerade die Pandemie hat uns gezeigt, was alles möglich ist. Digitalisierung ist unser Alltag, und wir müssen uns fragen: Was davon kann mir nutzen und mir bei der täglichen Arbeit helfen? Wie kann ich mich ändern, damit ich diesem Fortschritt auch gewachsen bin und Schritt halten kann? Es geht hier um Existenzen. Wenn ganze Arbeitsschritte durch Technologie wegfallen, müssen die betroffenen Arbeitskräfte aufgefangen werden.

Stichwort Gleichstellungsbericht: Sind Frauen besonders betroffen?

Wir müssen Bedingungen dafür schaffen, dass es keine Verlierer*innen im Zuge der Digitalisierung gibt, sondern dass im Gegenteil mehr Gleichstellung möglich wird und Frauen davon profitieren können. Mobiles Arbeiten kann eine Chance für Frauen sein, durch mehr Arbeitszeitflexibilität früher aus der Elternzeit zurückzukommen, eine Pflegetätigkeit auszuüben oder Stunden aufzustocken. Aber Achtung: Das geht nicht mit paralleler Kinderbetreuung zu Hause. Wir dürfen das Thema Partnerschaftlichkeit nicht aus den Augen verlieren.

„Durch die Pandemie ist vieles, was Zukunftsmusik war, inzwischen real.“

Welche Schritte sind zukunftsweisend?

Die Bereitschaft, sich auf Veränderungen einzulassen, ist das Eine. Aber die Arbeitgeber*innen müssen der Belegschaft auch die Chance geben, sich auf die neuen Bedingungen einzustellen, und Weiterbildung anbieten. Altersgemischte Teams sind ebenfalls wertvoll. Die erfahrenen Kolleg*innen lernen die neuen an, dafür bringen die jungen Kolleg*innen eine andere Herangehensweise mit. Von der Mischung Berufserfahrung/wenig Berührungsängste mit neuer Technologie profitieren alle Beteiligten. Am Ende des Tages geht es immer um das Ergebnis, nur der Weg, die Technik, mit der man da hinkommt, ändert sich immer wieder.

Verena Maretzki